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VuVaMi, das "Vulva und Vaginale Mikrobiom" Projekt

BAUSTELLE

VuVaMi Projekt: „Vulva & Vaginales Mikrobiom“

Abstrakt:

Biohacking als Tabu Bruch, lasst uns über Vulven sprechen! Mikroorganismen auf der Vulva und in der Vagina sind Teil des weiblichen Unterleibes. So wichtig wie diese nützlichen Bakterien für einen gesunden Körper sind, so wenig weiß Frau über ihre (haus-)eigenen Mikroorganismen Bescheid.

Mit diesem Projekt sollen Frauen in der Gesellschaft bekräftigt und unterstützt werden sich aktiv mit ihren vaginalen Mikrobiom auseinander zu setzen, durch mikrobiologische Methoden die Chance kriegen sich mit ihren Körper identifizieren zu können und versucht die Diversität von Vulven auf eine anonyme, aber noch nie da gewesene Art darzustellen.

Projektvorstellung:

Aufklärung zum Thema Mikrobiom. Ein Mikrobiom/ auch Mikrobiota ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einem Habitat, einen bestimmten Lebensraum. In der Umwelt, zB im Boden oder Gewässern, im menschlichen Körper wie Haut, Mundraum, Darm aber zu selten erwähnt, die Vagina.

Vaginales Mikrobiom wichtig für Frauen, bietet Schutz gegenüber Krankheitserreger, spielt für die Sexualität eine wichtige Rolle, das Wissen darüber hilft Frauen sich und ihren Körper bewusster wahrzunehmen. Schon im 19. Jahrhundert wurde vom Frauenarzt Albert Döderlein die Anwesenheit von Milchsäurebakterien (Laktobazillen) im Scheidensekret beschrieben. Laktobazillen sind anaerobe Bakterien, die wichtig für eine funktionierende Vaginalflora sind. Sie machen etwa 70% des vaginalen Mikrobioms aus. In diesem Projekt versuchen wir einen Bruchteil des Vaginalen Mikrobioms optisch darzustellen.

Mikrobiome sind einzigartig, wie ein Fingerabdruck. Jede Frau darf sich in diesem Projekt mit ihrem eigenen Bakterien im Körper identifizieren. Bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, dem (haus-)eigenen Mikrobiom und ein positives Selbstbild im Bezug auf das optische Erscheinungsbild von Vulven

Aufbrechen von Tabu Themen, lasst uns über Vulven sprechen! Welche Mikroorganismen leben auf der Vulva und in der Vagina? Was sind nützliche (probiotische) und schädliche (pathogene) Mikroorganismen für eine Vagina?

Versuch eines feministisch geprägten DIYbio Projektes durch Berücksichtigung und Inklusion von Freundinnen bei der Planung und Umsetzung. Deren Feedback über Methoden und Umgangsformen war äußerst wichtig um respektvoll mit dem weiblichen Körper umzugehen.

Idee entstand aus der Kombination von einem Artikel (mit Scheidensekret eigenes Jogurt herzustellen: VICE, „How to Make Breakfast With Your Vagina“; Janet Jay), dem aufkommenden Trend von „Vulva-Castings“ (Aufzeigen von Diversität und als positive Auseinandersetzung des eigenen Körpers) und der eigenen Masterarbeit zum Thema Darm-Mikrobiom (generelles Interesse an Mikrobiologie). Im Open bioLab Graz Austria, dem Biohacker Community Labor des Hackerspaces „realraum“ sind Experimente mit Mikroorganismen sicher und einfach durchzuführen.

Ziele des Projektes sind:

1. Mikrobiologisch: Aufdeckung und Visualisierung der bakteriellen Vielfalt der Vulva (außen) und Vaginal (innen), mit dem Fokus auf Milchsäurebakterien.
2.  Selbstbestimmung: kreative und neugierige Auseinandersetzung von Frauen mit dem eigenen Körper mit Anleitung zur Selbsterforschung. Jedes Mikrobiom ist eigen wie ein Fingerabdruck.
3. Resultate: Abbildungen von einem Vulva Abdruck, einem Bruchteil des vaginalen Mikrobioms und die Isolierung/Identifizierung von Milchsäurebakterien sollen anonymisiert in Form von herzeigbaren Exponaten (in Kunstharz eingegossene Agarplatten) veröffentlicht werden. Lediglich die Probantinnen wissen über ihre Abbildungen Bescheid. Ein konstruktiver Austausch über Unterschiede, sowie Gemeinsamkeiten kann erfolgen und sensibilisiert die Gesellschaft über die Diversität von Vulven und Mikroorganismen.

Tätigkeiten:

Vorarbeit:

Labor Protokoll erstellen:

3 verschiedene Platten (Vulva Abklatsch außen, Vaginal Cerfix innen, Milchsäurebakterien innen) Nährmedien (LB für Abdruck und Vaginal Mikrobiom, MRS für Milchsäurebaks) Platten gießen (2 für Vulva Abklatsch, 3 zum Ausplattieren VM, 2 MRS) Abklatsch Methode austesten, siehe Foto „how to Abklatsch“ Cervix/Bakterien sammeln (sterilen Keramik Pistil, in ein 50 mL steriles Tube, mit 5 mL steriler Kochsalzlösung mischen, daraus 100 µL ausplattieren). Inkubationsmethode (Vulva: 1x 37°C, 1-2 Tage, 1x RT 2-5 Tage, Aerob; VM Aerob bei RT & 37°C 1-5 Tage unterschiedlich Platten; MRS (Laktobazillus) Aerob & Anerob bis Wachstum 1-5 Tage) Verdünnungsreihe ausprobieren  100 µL aus 5 mL ist gut. Fotographieren (schwarz/weiß) und Dokumentieren (System: Vogelnamen + Nummern), Ordner bzw. Wiki Seite erstellen Lagerungsfähigkeit der Milchsäurebakterien- Proben ausprobieren (4°C)  kein Wachstum von Platten nach 4 Wochen. Konservierungsmethoden Agar Platten (UV Abtötung Baks, Versiegeln mit Kunst-Harz) Kunstharz: Epoxy (2fach Komponente) geht gut, aber Platten müssen trocken sein (Lami) sonst entsteht durch Feuchtigkeit eine weiße Trübung, Platte nicht zu gebrauchen. Proben ins Labor (direkt machen oder Lagern bei 4°C?)  Lagern für 1-3 Tage ok, aber besser gleich. Proben sammeln –> wiederholen für mind. 10 Frauen, (Rotkelchen mehrmals für Kontrolle)

Hauptarbeit:

Probantinnen finden und Termin vereinbaren. Agarplatten für Vulva Abklatsch, sterilen Pistil und sterile Tubes mit 5 mL physiologisch. NaCl-Lsg mitnehmen. Erklärung für Abklatsch, wie (Foto). Erklärung für vaginale Probenentnahme. Probantinnen selbst durchführen. Im Labor Platten inkubieren und Proben ausstreichen. Wenn mit Ergebnis zufrieden, mit UV abtöten, Agar aus Platte nehmen, trocknen und in Harz verschließen. In Wiki Liste notieren. Nachbereitung: Darstellen der Ergebnisse? (Instagram, FB, r3 Wiki, Ausstellung) Bewerben des Projektes (für zukünftige Interessentinnen, Werbung für Pias zukünftige Arbeit, Werbung für OLGA) Zumindest eine kleine Ausstellung mit privater Einladung aller Teilnehmerinnen :)

Schriftliches:

Vorstellung Projekt (warum –> Zettel) Vorstellungs Mikrobiom und Laborarbeit (Fakten, was brauchen/wollen wir für Proben von Teilnehmerinnen, was geschieht mit Proben) Durchführung Laborprotokoll Aufbereitung und Darstellung Ergebnisse (Bilder, Konservierung der Agar Platten)

realraum Graz, Brockmanngasse 15, 8010 Graz, realraum - Verein für Technik in Kultur und Gesellschaft
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  • by danield