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Open Lab Day - Thema "Ha, ha, ha, ha, staying alive, staying alive"
Heute haben wir mehrere Experimente in Angriff genommen und alle Anwesenden haben sich am praktischen Arbeiten beteiligt. Es konnte sehr viel in kurzer Zeit erledigt werden, das freute uns besonders :) Und es ist gut einfach wieder mal in Ruhe Bakterien auf Platten auszustreichen, seine Skills mit der Impföse oder das aseptische Arbeiten im generell zu üben.
- Test Wachstum aus der Stammsammlung 1 (Glasperlen, -20°C):
Für unsere Stammsammlung haben wir damals unterschiedliche Reinkulturen verwendet, davon einzeln over-night-cultures (ONC) hergestellt, diese 1:1 mit 75 % Glycerol versetzt und davon ca. 500 µL in nummerierte, verschraubbare Röhrchen pipettiert, welche mit sterilisierten Glasperle mit Loch bis zur 0,25 mL Markierung befüllt waren, pipettiert. Dabei wurde durch re-pipettieren darauch geachtet, dass die Zellsuspension sich nicht am Boden absetzte sondern sich gut in die Zwischenbereiche verteilte und dort tatsächlich hängen blieb. Anschließend wurden die Perlen schräg im Röhrchen platziert (ähnliches Prinzip wie Schrägagar) und bei -20°C eingefroren. Letzter Stand, Juli 2019.
Einige Monate sind vergangen und wir wollten testen, ob die Methode zur Aufbewahrung unserer (emotional) wertvollen Mikroorganismen mittels Glasperle gut funktioniert hat. Dabei wurde auf Agarplatten mit passenden Nährmedium 12 unterschiedliche Bakterienstämme aus der Stammkultur aufgetragen, indem je eine Perle vorsichtig, aber zügig mit einem sterilen Zahnstocher heraus gepickt wurde. Diese Perle wurde mit dem Zahnstocher groß flächig verteilt und gerollt, damit sich einzelne Zellen davon lösen konnten. Die Platten wurden über Nacht inkubiert.
Ergebnis 9 von 12 Stämmen sind gut angewachsen, auch Einzelkolonien waren gut erkennbar. Diese wurden für weitere Experimente auf frische Platten großzügig ausgestrichen. Von den nicht angewachsenen wurde nochmal mehr Perlen verwendet, damit diese auch anwachsen konnten.
- Test Wachstum aus der Stammsammlung 2 (Lyophilisator - Gefriertrocknung)
Für unsere Stammsammlung wollten auch Temperatur unabhängige Backups erstellen und haben dieselben unterschiedliche Reinkulturen verwendet, davon einzeln over-night-cultures (ONC) hergestellt, diese 1:1 mit 75 % Glycerol versetzt und 1,5 mL in nummerierte, verschraubbare Röhrchen pipettiert. Diese wurden mit leicht geöffneter Kappe in ein Rack gestellt. Das Rack wurde in den vorgekühlten Lyophilisator gestellt und über Nacht der Gefriertrocknung ausgesetzt. Am nächsten Tag wurden die Kappen schnell verschlossen und die getrockneten Kulturen in eine Box auf dem Kühlschrank bei Raumtemperatur gelagert. Hinweis, Möglichkeiten für Zusatzstoffe z.B. Milchpulver ausprobieren. Letzter Stand, Juli 2019.
Einige Monate sind vergangen und wir wollten testen, ob die Methode zur Aufbewahrung unserer (emotional) wertvollen Mikroorganismen mittels Gefriertrocknung gut funktioniert hat. Dabei wurden 500 mL steriles Nährmedium den Reinkulturen in denn Röhrchen zugefügt, sanft invertiert und für ca. 15 min bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurden 100 mL davon auf Agarplatten aufgetragen und mit der Impföse großflächlich verteilt. Die Platten wurden zum Wachstum über Nacht in den Inkubator gestellt.
Ergebnis - kein Wachstum, scheint so nicht geklappt zu haben (sah an sich auch nicht vielversprechend aus)
- Neue Stämme für die Stammsammlung
Es wurden ONC mit neuen Reinkulturen hergestellt, welche über Nacht wachsen und am nächsten Tag mittels Glasperlen Methode eingefroren werden. Es handelte sich dabei um 1 bekannten Stamm (Kokuria spp.), 4 Bacillus Stämme und 2 Rhizobien Stämme (zur Verfügung gestellt von Saphium, vielen Dank :D ), sowie 12 Reinkulturen von unbekannten Umweltproben. Die Stammsammlung, sowie die Liste im Wiki wird bei erfolgreichem Wachstum um jene Stämme erweitert.
Ich denke, es hat uns alle sehr viel Spaß gemacht und positive Stimmung im Labor ist stets ein Genuss :)