Ideensammlung von Markus und mir zu einem eventuellen Vortrag bzw. einer Vortragssereie.
Frage zuerst: Wohin soll sich das entwickeln?
gimpfs Idee:
Informieren, welche Positionen es gibt
Möglichst handfeste Beispiele von den Konsequenzen zeigen
Tipps im Umgang mit persönlichen Daten, für die, die es interessiert
Erhofftes Ergebnis:
Leute wissen, was sie tun (was auch immer das dann sein wird), und
ein höheres Niveau als “ich hab' nichts zu verbergen” und “aber es geht um die Würde, und wir haben recht!”
Danach: Etwas fachlichere Analyse zu dem Thema allgemein
→ Daher auch Vortragsserie, da das moralisch/ethische Geschwafel wohl eher dazu führt, dass die meisten abschalten, ergo → eigener Vortrag für die, die's interessiert.
Wenn du es gerne hast daß dir Leute zuschauen wenn du dir die Nase putz oder die Hose richtest, brauchst du keine Privatsphäre.
Wenn du dich gerne für jede Handlung bei irgendeinem Zuschauer rechtfertigtst, brauchst du auch keine Privatsphäre.
Für alle anderen: Ihr seid Privatsphären-Beführworter.
Privatsphäre ist z.b. das Vertrauen welches meine Eltern mir aussprechen, wenn sie sagen: Wir können dich in die Welt hinaus schicken ohne auf dich aufpassen zu müssen, weil wir dir vertrauen.
Es ist ein Teil der Menschenwürde und eng verbunden mit dem Recht auf Selbstbestimmung. Die Freiheit nach meinen eigenen Überlegungen handeln zu dürfen ohne mich auf jedem Schritt hinterfragen lassen zu müssen.
Hauptsächlich ist es ein Gut das uns abgeht wenn es nicht mehr da ist.
Wie begründen Politiker den flächendeckenden Eingriff in das Recht auf unkontrollierte Selbstbestimmung Aller ?
Die Räson ist, daß bestimmte Werte wie Sicherheit dem Wert der eigenen Würde überwiegen. Und die Sicherheit wäre bedroht durch Gefahren wie Terrorismus oder Kinderpornographie.
Allerdings haben wir in Mitteleuropa derzeit wesentlich weniger Terrorismus als in den 70er Jahren und Kinderpornographie gab es ebenfalls schon immer. Zudem werden hier Verbrechen lieber versteckt als das Verbrechen das hauptsächlich im Ausland passiert zu bekämpfen.
Die Realität ist, wir haben eigentlich kein echtes Problem das mit einem massiven Eingriff in unsere Privatsphäre gelöst werden muß.
(Paranoiker müssten sich fragen: warum wird immer mehr Überwachung eingeführt, worauf bereiten sich die Politiker denn bloß vor ?)
Zudem: Nicht jeder bewertet Sicherheit höher als seine bürgerliche Freiheit. (Idealisten sterben auch mal gerne für die Ihre)
Klassisch: Dinge die zuvor im Freundeskreis erzählt worden sind, sind auch im Freundeskreis geblieben. (aka: ich weiß wem ich es erzähle, habe eine fest definierte Personengruppe, kann abschätzen wem diese Informationen weitererzählt werden bzw was das Limit der Verbreitung der Informationen ist)
Web2.0: Wenn ich mit meinem erweiterten virtuellen Freundeskreis kommuniziere, werden oft die selben Dinge erzählt die ich früher nur einem beschränkten Freundeskreis erzählt habe, doch sind die Verbreitungswege der Information für mich nicht mehr überschaubar oder ab schätzbar (Facebook “hört” sozusagen mit und verarbeitet die Information intern, beliebige Leute lesen mit wenn ich mich nicht explicit mit den umständlichen Privacyeinstellungen auseinandersetze, Google lies mit, Datendiebstahl kann zu absolut unvorhergesehenen Verbreitungswegen führen, usw)